Pomaretum

Im Sommer 2007 konnten wir die neue Parzelle antreten und damit beginnen einen besonderen Obstgarten zu gestalten.

Es ist uns ein Anliegen zu zeigen, dass Schönheit und Wirtschaftlichkeit sich nicht ausschliessen. Wir sind überzeugt, dass die beste Qualität in einer vielfältigen und schönen Landschaft entsteht. Die Kunst besteht unseres Erachtens darin, die Natur so zu kultivieren, dass sie fruchtbar wird. Fruchtbar heisst: Früchte tragend.

Luftaufnahme des Pomaretums Hessigkofen aus südlicher Richtung (Frühling 2017)
Foto Alex Baumgartner

Umgebungsgestaltung und ökologischer Ausgleich

Der Gestaltung der dreieckigen Parzelle liegt die Idee zugrunde, dass das Pomaretum einen Organismus bilden soll, in dem Pflanzen und Tiere in einem sinnvollen inneren Lebenszusammenhang stehen. Als „Hülle“ sind auf der nordwestlichen und nordöstlichen Seite Hecken angelegt. Die südliche Seite wird von einem Magerwiesenstreifen gesäumt. Die Singvögel finden über die ganze Parzelle verteilt Nistkästen. Für Amphibien und Wasserinsekten ist ein ein kleines Feuchtgebiet angelegt, welches auch bei einem Stockentenpärchen beliebt ist. Diese ökologischen Elemente stellen gewissermassen die Grundmöblierung dar, damit sich das Lebendige insbesondere auch die Insekten- und Vogelwelt entwickeln kann. Die für vielerlei Nützlinge wichtigen Refugien sind für den biologischen Obstbau von grosser Bedeutung. Die ökologischen Ausgleichsflächen nehmen rund 20% der gesamten Fläche ein.

Poma Culta Apfelzüchtung

Die Poma Culta Apfelzüchtung nutzt rund einen Drittel der Fläche. Die Sämlinge wachsen in einem speziellen Quartier und werden nach Vitalität und Gesundheit ausgelesen (ca. 3 Jahre). Die positiven Sämlinge werden dann auf einheitliche Unterlagen veredelt und zur weiteren Beobachtung in Engpflanzung angebaut bis die Früchte beurteilt werden können (4 bis 6 Jahre). Schliesslich werden Zuchtnummern mit positiven Früchten in der Spindelbuschanlage  auf ihre weiteren Anbaueigenschaften getestet (ca. 5 Jahre).

Musteranlage LIBDA

Im mittleren Teil des Pomaretums ist eine Musteranlage für die Produktion von Tafeläpfeln angelegt. Hier stehen rund zwanzig verschiedene robuste und resistente Sorten auf Spindelbäumen. Diese Produktionsanlage ist mit Hagelschutznetzen geschützt und hat für den Bedarfsfall eine Tropfbewässerung. Das Projekt LIBDA (Low Input Bio-Dynamic Apple growing) hat zum Ziel, zu zeigen, dass unter Einsatz aller bekannten natürlichen Kulturmassnahmen und mit entsprechenden Sorten auch im Tafelobstbau der direkte Pflanzenschutz sehr stark zurückgefahren werden kann.

Winter im Pomaretum

Die Anlage wird vom Biohof Rigi nach biologisch-dynamischen Grundsätzen gepflegt. Die Äpfel finden Absatz in der Direktvermarktung.

Hochstamm Bäume

Im südlichen Teil des Pomaretums ist ein Baumgarten mit rund 60 Hochstammbäumen angelegt. Es stehen da verschiedenste, vornehmlich ältere Sorten. Bei deren Auswahl waren folgende Kriterien besonders wichtig: Robustheit, Feuerbrandtoleranz, Eignung zur Saftherstellung. Dieser Baumgarten dient der extensiven Mostobstproduktion. Die Unternutzung geschieht mit Schafen.